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Frangokastello, eine kleine Siedlung an der Südküste Kretas ist einer der beliebtesten Ferienorte der Mittelmeerinsel. 400 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ist der lauschige Ort eingebettet in eine idyllische Landschaft aus knorrigen Olivenbäumen, hellgrauem Sand und blühenden Blumenteppichen. Vor der beeindruckenden Kulisse der Kryoneritis-Berge können Urlauber hier nicht nur das venezianische Kastell bewundern, sondern sich auch in den Wellen des Libyschen Meeres erfrischen.
Immer parallel zur Imbros-Schlucht ist bereits die Anfahrt nach Frangokastello ein Erlebnis. Ausgangspunkt ist Chania, am besten besteigen Urlauber einen outdoorerprobten Mietwagen, denn die Serpentinen bis nach Frangokastello rufen bei unerfahrenen Fahrern den ein oder anderen Adrenalinrausch hervor. Kurz vor der Ankunft bietet sich der spektakulärste Ausblick auf die gesamte Küstenregion, an klaren Tagen kann man sogar bis zur vorgelagerten Insel Gavdos blicken. Beifahrer sollten kurz die Augen schließen und das Aroma der mediterranen Wildkräuter einatmen. In dem idyllischen Ort angekommen, kann die Halbinsel, auf der sich Frangokastello befindet, näher erkundet werden. Unterhalb der imposanten Festungsanlage befindet sich eine traumhafte Lagune, auch ein kleiner Hafen erwartet Besucher. Das Wasser fällt flach ab, sodass kleine Kinder hier ihre ersten Schwimmversuche unternehmen können. Nur 500 Meter von Frangokastello entfernt, befindet sich der Strandabschnitt Orthi Ammos, eingerahmt von grün bewachsenen Dünen lässt es sich hier herrlich entspannen und ausruhen.
Hauptattraktion des Ortes ist das venezianische Kastell, von dem die Siedlung auch ihren Namen erhalten hat. Ende des 14. Jahrhunderts erbaut, diente die Festung als Schutz vor Seeräubern, später dienten die massiven Mauern als Verteidigung im Kampf gegen andere Angreifer. Heute stehen nur noch die äußeren Mauern des Kastells, aber auch diese sind sehr eindrucksvoll. Am Südportal findet sich das Wappen der ehemaligen Bauherren: der Markuslöwe. Wer die Gelegenheit bekommt, sollte in den frühen Morgenstunden im Monat Mai zur Festung kommen, denn jetzt spielt sich hier ein ganz besonderes Phänomen ab. Wenn sich der Tau sammelt und auf die aufgehende Sonne trifft, erscheinen mysteriöse Schatten, die sogenannten “Drosoulites”. Diese stellen die getöteten Insulaner dar, die am Jahrestag ihrer Ermordung an den Ort des Geschehens zurückkehren. Zwar finden Wissenschaftler auch rationale Erklärungen, ein einmaliges Erlebnis sind die Lichtspiegelungen jedoch allemal.
Von Frangokastello aus können tolle Wandertouren unternommen werden. Ein Highlight ist beispielsweise die Kallikratis-Schlucht, die Bestandteil des Europäischen Wanderwegs E4 ist. Inmitten der Felswände der Schlucht verschwinden alle Geräusche der Außenwelt, wenn sich die Stille im Herzen ausgebreitet hat, ist jeder Alltagsstress vergessen. Manchmal bekommen Urlauber auch kretische Bergziegen zu sehen, die wagemutig an den Felswänden emporklettern. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt, weht der Geruch der Weinfelder und des frisch gebrannten Tsikoudias in die Schlucht. An Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit legt sich die feuchte Meeresluft wie ein dichter Nebel über die gesamte Landschaft und erinnert an eine dramatische Mystery-Geschichte.
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